Der Kleinbahnzug war schon geknⁿppelt voll, als er in den Bahnhof einlief. Man konnte durch die Fenster sehen, dass in jedem Kupee zwanzig Personen standen. Nur ein Abteil war ganz leer, an dem eine Inschrift hing: Fⁿr Reisende mit Hunden.
Ich ÷ffnete die Tⁿr dieses Abteils weit, stieg ein und machte es mir bequem. Einmal drinnen, war die gr÷▀te Gefahr vorⁿber, denn die Schaffner und Stationsvorsteher sahen von au▀en ja nur meinen Kopf; sie konnten also nicht wissen, ob ich einen Hund bei mir hatte oder nicht. Ich nahm m÷glichst waidmΣnnische Zⁿge an, indem ich meinen Hut schief setzte und das linke Auge etwas zusammenkniff.
Gr÷▀er war die Schwierigkeit mit den anderen Reisenden. Die anderen Reisenden konnten mich ⁿber die trennende niedrige Wand da allein in meinem Kupee sitzen sehen, und sie machten ihre Bemerkungen. Ich h÷rte, wie sie untereinander murmelten: Der hat ja gar keinen Hund. Wie kommt denn der dazu, sich da hineinzusetzen! Schlie▀lich fasste sich einer Mut und redete mich ⁿber die Wand hinweg an: "Sie haben ja gar keinen Hund. Da k÷nnte sich jeder da hineinsetzen!"
Ich erwiderte folgendes: "Mein Herr, Sie haben ja vollkommen recht; es k÷nnte sich jeder in dieses leere und sinnlose Abteil setzen. Dass ich allein den Mut dazu fand, ist tief beklagenswert und erklΣrt die Not Deutschlands. Denn, mein Herr, sagen Sie selbst: welchen Zweck hat ein Abteil fⁿr Hunde, wenn keine Katze drinsitzt?"
Ob ich den Herrn mit dieser Rede zu einer etwas freieren Weltanschauung bekehrt habe, das wei▀ ich nicht, ja, ich bezweifele es. Wahrscheinlich wird er, wie das so ⁿblich ist, meine Worte fⁿr einen faulen Witz gehalten haben.
